Minimalistisch leben | 5 praktische Ideen für Neulinge

Minimalistisch leben: In diesem Artikel geht es darum, wie ein solcher Lebensstil dich bereichern kann.

Hast du dich schon mal in deiner Wohnung umgeschaut und gedacht: „Meine Güte, ist das voll hier“?

Ist dein Kleiderschrank so vollgestopft, dass du Schwierigkeiten hast, passende, brauchbare Anziehsachen darin zu finden?

Hast du längst den Überblick darüber verloren, was du alles besitzt?

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Stehen in deinem Keller Kartons herum, bei denen du keinen blassen Schimmer hast, was überhaupt drin ist?

Graut es dir bei dem Gedanken umziehen zu müssen und all das Zeug, dass sich bei dir angesammelt hat, für teures Geld von A nach B zu transportieren?

Ganz zu schweigen vom Arbeits- und Zeitaufwand?

Hast du manchmal das Gefühl, dass die Dinge, die du besitzt, dir die Luft zum Atmen nehmen?

Ich kenne diese Situation. Ich bin in der Vergangenheit öfters umgezogen und ja, ich habe dabei definitiv Gerümpel mitgeschleppt, das längst hätte entsorgt werden müssen, weil ich es überhaupt nicht mehr gebraucht habe.

Aber wenn man Vollzeit arbeitet und auf die Schnelle einen Umzug organisieren muss, fehlt einem die Muße, um sich hinzusetzen und genau zu überlegen, welche Gegenstände man überhaupt benötigt.

Vielleicht hast du ja auch schon mal versucht, das eine oder andere überflüssige loszuwerden, aber irgendwann hast du den Überblick verloren oder es wurde einfach zu anstrengend und nervenaufreibend.

Oder es ist etwas dazwischengekommen, wie Krankheit, Schwangerschaft, Geburt, Tod oder viele Überstunden auf der Arbeit.

Wir alle haben unsere Gründe, warum wir uns noch nicht von unserem nutzlosen Krempel getrennt haben.

Das Gute ist, dass jeder neue Tag eine neue Chance bietet.

Wenn du an den Punkt gekommen bist, wo dir deine Besitztümer mehr Last als Freude sind, kannst du dich jeden Tag dafür entscheiden, minimalistisch zu leben.

Was bedeutet der Begriff „minimalistisch leben“ überhaupt?

Minimalismus ist ein Lebensstil, ja, eine Lebensphilosophie, die davon ausgeht, dass Besitz grundsätzlich erst mal negativ ist.

Besitz stellt nämlich immer einen zeitlichen und finanziellen Aufwand dar.

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Du musst für den Erwerb von Besitz arbeiten und Geld bezahlen, dein Besitz kann zerstört oder gestohlen werden.

Besitz muss gepflegt, gewartet, repariert und gelagert werden.

Er muss bei jedem Umzug transportiert werden.

Besitz kostet.

Deine Zeit, dein Geld, deine seelische und deine körperliche Kraft.

Ressourcen, die auch in andere Dinge investiert werden können: in Ausflüge, in Reisen, in Freundschaften, in den Aufbau eines Unternehmens, in deine Altersvorsorge.

Hersteller von materiellen Gütern investieren jährlich Milliarden von Euros in Werbeausgaben, die den alleinigen Zweck haben, dich davon zu überzeugen, dass du ohne ihre Produkte nicht leben kannst.

Selbst unsere Regierung versucht dich dazu zu bringen, durch mehr Konsum „die Wirtschaft anzukurbeln“.

Wenn du dein Geld für dich behalten willst, wirst du durch niedrige Sparzinsen und die jährliche Inflationsrate, die dein Geld mit der Zeit entwertet, bestraft.

Du bist also von allen Seiten einer gründlichen Gehirnwäsche ausgesetzt.

Seit deiner frühen Kindheit hat man dich dazu konditioniert, ein Materialist zu werden und Erfüllung in der Anhäufung von Konsumgütern zu finden.

Aber nur, weil andere Leute von einer Brücke springen, musst du das ja nicht auch tun.

Nicht alles, was die Mehrheit tut, ist immer sinnvoll.

Es lohnt sich daher, wenn du dich mal näher mit den Vorteilen, die ein minimalistisches Leben bringen kann, beschäftigst.

Einer der wichtigsten Argumente für einen minimalistischen Lebensstil sind die verringerten Wohnkosten.

Wer weniger besitzt, braucht nicht so viel Wohnraum.

Wenn man bedenkt, dass die Miete oder Hypothek normalerweise den größten Batzen der Haushaltsausgaben ausmachen, kann eine Verringerung dieses Posten signifikante Auswirkungen auf deine finanzielle Situation haben.

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Du könntest monatlich mehrere hundert Euro einsparen, wenn du deinen Besitz minimierst und in eine kleinere Wohnung umziehst.

Auch wenn du plötzlich arbeitslos wirst und dein Einkommen sich dadurch verringert, ist es einfacher, monatlich nur eine niedrige Miete zu zahlen als eine hohe.

Wenn du bewusst unter deinen Verhältnissen lebst, bist du in finanziellen Notfallsituationen besser gewappnet und ersparst dir eine ganze Menge Kummer.

Je weniger du besitzt, desto weniger musst du dich darum kümmern.

Ein kleines Studenten-Apartment sauber und ordentlich zu halten ist längst nicht so anstrengend und zeitaufreibend wie ein großes Haus zu putzen und aufzuräumen.

Je weniger du besitzt, desto leichter kannst du umziehen.

In unserer modernen, schnelllebigen Welt, in der es immer üblicher wird, alle paar Jahre den Job zu wechseln, ist das ein großer Vorteil, ein Umzug kann nämlich ganz schön teuer werden.

Viele Menschen verzichten auf tolle, jedoch weiter entfernte Karrieremöglichkeiten, weil sie an ihren umfangreichen Besitz gekettet sind und ein Umzug zu alptraumhaft für sie wäre.

Auch Heirat, Geburt eines Kindes, Trennung, Scheidung oder ein Auslandssemester sind Gründe, warum Menschen immer wieder dazu gezwungen sind, umzuziehen.

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Je weniger du besitzt, desto weniger kann dir gestohlen werden.

Erst neulich habe ich bei Aktenzeichen XY gesehen, wie einer Familie 40 teure Gemälde und Zeichnungen sowie einige Skulpturen gestohlen wurden.

Gesamtwert: 200,000 Euro.

Das Risiko von Besitz ist, dass andere darauf aufmerksam werden, dass Neid in ihnen geweckt wird und wenn diese Personen dann auch noch kriminelle Energie haben, kommt es vielleicht sogar zu einer Straftat gegen dich und dein Privateigentum.

Ein minimalistischer Lebensstil bewahrt dich auch vor Schulden.

Es gibt so viele Menschen, die süchtig nach Klamotten, Schmuck, luxuriösen Autos und anderen teuren Gegenständen sind, dass sie sich dafür in Schulden stürzen und mit Kreditkarten jonglieren.

Wenn du konstant weniger ausgibst, als du verdienst, bleibt dir dieser ganze Stress erspart.

Finanzielle Probleme gehören übrigens zu den Hauptursachen, warum Ehepartner sich scheiden lassen.

Also was ist die Lösung?

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Wie kannst du Minimalismus Schritt für Schritt in dein Leben integrieren?

Minimalistisch leben // Schritt 1: Betrachte deinen Wohnraum und überlege, was deine Prioritäten sind.

Sei objektiv:

Besitzt du mehrere Versionen desselben Gegenstandes?

Hast du Schwierigkeiten, manche Dinge angemessen zu verstauen, sodass deine Wohnung unordentlich und chaotisch aussieht?

Quillt dein Kleiderschrank über mit Anziehsachen, die du eigentlich gar nicht trägst?

Brauchst du ewig, um in deiner Wohnung etwas zu finden?

Hast du den Überblick darüber verloren, was du besitzt?

Je objektiver du bist, desto klarer wirst du erkennen, was sich an deiner Wohnsituation verändern soll.

Minimalistisch leben // Schritt 2: Entrümple deine komplette Wohnung.

Damit du zukünftig mit weniger lebst, musst du eine ganze Menge loswerden.

Mir ist klar, dass manche Menschen sich hier schnell überfordert fühlen.

Damit du nicht das Gefühl bekommst, dass ich unrealistische Erwartungen an dich stelle, zeige ich dir, wie du mit dem Entrümpeln anfangen kannst.

Du kannst dich zwischen folgenden Methoden entscheiden:
  • Methode 1: Entrümple alle sichtbaren Oberflächen wie Tische, Regale, Fensterbänke und Fußböden. Arbeite dich anschließend zu Schubladen, Kisten und Kartons vor. Es gilt die Lebensweisheit: „Wie isst man einen Elefanten?“ Die Antwort lautet: „Stück für Stück!“
  • Methode 2: Du startest in dem Bereich, der dich am meisten nervt. Egal ob es der vollgestopfte Keller oder der aus allen Nähten platzende Dachboden ist. Du kannst auch mit deinem überquellenden Schreibtisch anfangen und eine Schublade nach der anderen aussortieren. „Küss den Frosch“ ist ein Tipp von Brian Tracy, der in seinem gleichnamigen Buch* dazu rät, direkt am frühen Morgen die schlimmste Aufgabe des Tages zu erledigen, nämlich den Frosch zu küssen. Danach kann der Tag nur noch besser werden.
  • Methode 3: Nimm an der 30-Tage-Minimalismus-Challenge teil. So funktioniert es: Am ersten Tag des Monats, beispielsweise am 1. Januar, sortierst du einen Gegenstand aus, am zweiten Tag des Monats zwei Gegenstände, am dritten Tag des Monats drei Gegenstände usw. Wenn du konsequent dran bleibst, hast du dich am Ende des Monats von fast 500 Gegenständen getrennt.
  • Methode 4: Fang klein an. Stelle dir einen Timer auf 15 Minuten und beginne, ein winziges Stück deiner Wohnung zu entrümpeln. Das kann eine Schublade, ein Regal, ein Küchenschrank oder der Kühlschrank sein. Oder deine Make-Up-Sammlung. Fang einfach irgendwo an. Am besten entfernst du alles und stellst nur das zurück, was du wirklich brauchst. Du könntest jeden Tag eine solche Mini-Entrümpelungs-Aktion durchführen.

Damit es dir leichter fällt, zu entscheiden, von welchen Gegenständen du dich trennen solltest, kannst du dir folgende Frage stellen:

– Ist dieser Gegenstand nützlich? Falls ja, werde ich ihn voraussichtlich innerhalb der nächsten 12 Monate benutzen?

– Verbessert dieser Gegenstand mein Leben?

– Finde ich diesen Gegenstand besonders schön oder wertvoll?

Wenn du Schwierigkeiten hast, dich von Erinnerungsstücken zu trennen, wie wäre es, wenn du ein Foto von ihnen machst, bevor du sie entsorgst?

Ein Foto ist leichter aufzubewahren als sperrige Gegenstände.

Wenn du deine Entrümpelungsaktion erfolgreich vollbracht hast und nicht möchtest, dass deine Wohnung schon bald wieder zumüllt, solltest du folgende Tipps beachten, um Minimalismus in deinem Leben effektiv aufrecht zu erhalten:

1. Überlege sehr gut, bevor du dir etwas Neues anschaffst!

Statt einfach spontan Geld auszugeben, nur weil gerade Schlussverkauf ist, mache dir eine Liste der Dinge, die du tatsächlich brauchst und kaufe nur danach ein.

2. Hör auf modischen Trends hinterherzulaufen!

Investiere lieber in klassische, zeitlose Produkte von guter Qualität und langer Haltbarkeit.

Investiere mehr in Basics als in Dinge, die du nur zu bestimmten Gelegenheiten brauchst.

Entwickle Standards, die du anwendest, bevor du für etwas Geld ausgibst.

Du reduzierst damit auch die Zeit, die du in deinem Leben mit einkaufen verbringen musst.

3. Entrümple regelmäßig!

Frühjahr und Herbst sind die Jahreszeiten, die sich besonders für Entrümpelungsaktionen eignen.

Du wirst merken, dass sich nach einigen Monaten doch immer wieder etwas ansammelt, das wegkann.

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4. Lerne nein zu sagen!

Wenn dir jemand etwas schenken möchte, dass du partout nicht willst, sag einfach höflich nein.

Deine Wohnung ist schließlich keine Müllhalde.

Versuche deinen Angehörigen und Freunden klarzumachen, dass du mehr an Erfahrungen (z. B. Restaurantbesuch, Kinoabend, Wanderung, Besuch einer Ausstellung oder eines Konzerts) und Verbrauchsgütern (= Essen und Getränke) interessiert bist als an Gegenständen.

5. Mach mal eine Social-Media-Pause!

Auf Facebook und Instagram zeigen uns Influencer alle möglichen Details aus ihrem Leben und du könntest dadurch das Gefühl bekommen, etwas zu verpassen, wenn du dir nicht die Dinge besorgst, die diese Leute haben oder wofür sie (oftmals versteckt) Werbung machen.

Konzentriere dich stattdessen lieber auf dich selbst und deine Ziele.

Was willst du in deinem Leben noch alles erreichen?

Es ist besser du lebst dein eigenes Leben, als ständig anderen Menschen beim Leben zuzuschauen.

Neben den zahlreichen Vorteilen hat Minimalismus auch einige Fallstricke:

Es gibt Menschen, speziell solche mit zwanghaften Zügen, für die Minimalismus zur Obsession wird.

Bei Minimalismus geht es jedoch nicht darum, wer am wenigsten besitzt.

Minimalismus ist kein Wettbewerb, sondern eine individuelle Entscheidung für ein simpleres Leben.

Wie dieses Leben genau aussehen soll, kannst nur du bestimmen.

Lass dich also nicht von der Minimalismus-Polizei, die du in Social Media Kommentaren massenhaft antreffen wirst, verunsichern.

Je öfter in den Medien über Minimalismus berichtet wird, desto mehr Leute interessieren sich dafür.

Und wo viele Leute sind, da gibt es automatisch eine ganze Menge negativer, hasserfüllter Menschen.

Bei Minimalismus geht es darum, ein stärkeres Bewusstsein dafür zu bekommen, was du in dein Leben hereinlässt.

Du hörst auf, dich nach den Erwartungen anderer Menschen zu richten, wie du dich kleiden oder wie du deine Wohnung einrichtest sollst.

Du lässt dich nicht länger fremdbestimmen.

Minimalismus richtig angewendet führt zu einem einfachen, klaren, sinnhaften Leben und vielleicht sogar zu finanzieller Freiheit.

Es geht dabei nicht darum überhaupt nichts mehr zu besitzen, sondern die richtige Menge zu besitzen.

DU entscheidest jedoch, was die richtige Menge für dich ist.

Das Ziel ist Glück, nicht Perfektion!

Vergleiche daher niemals deinen persönlichen Minimalismus-Standard mit dem Standard von jemand anderem.

Minimalismus ist ein Werkzeug, dass dir hilft, Platz für die Dinge zu schaffen, die dich glücklich und zufrieden machen.

Minimalismus verliert seinen Wert, wenn wir es zu einem „Gegenstände zählen“-Wettbewerb machen.

Lass dich also von niemandem heruntermachen, weil du Dinge behalten willst, die dir wichtig sind und die du wahrhaftig wertschätzt.

Mach dich auch auf negative Reaktionen aus deinem sozialen Umfeld gefasst.

Minimalistisch leben ist dermaßen gegensätzlich zu unserer gegenwärtigen Konsumentenkultur, dass selbst nahestehende Menschen dich für exzentrisch oder gar psychisch gestört halten könnten, wenn du da nicht mehr mitmachst.

Oder sie denken, dass du Geldprobleme hast, und deshalb nicht mehr soviel shoppen gehst.

Der eine oder andere wird dir vielleicht sogar etwas schenken, weil er denkt, dass du es dir nicht leisten kannst.

Minimalistisch leben führt zu mehr Zeit und Geld.

Weißt du schon, was du damit anfangen wirst?

Ich frage deshalb, weil es Menschen gibt, die sich innerlich leer fühlen, wenn sie nicht mehr soviel im Haushalt tun müssen und wenn sie keine Geldsorgen mehr haben.

Und um Missverständnissen vorzubeugen:

– Bei einem minimalistischen Leben geht es nicht um Armut und Entbehrung, sondern darum, dass du nur das besitzt, was du wirklich benötigst.
– Minimalistisch leben bedeutet nicht, dass du dein unnützes Gerümpel in Zukunft ordentlicher verstaust, nein, es bedeutet, dass du dein Gerümpel loswirst.
– Minimalistisch leben ist keine einmalige Sache, sondern ein lebenslanger Prozess.

Jetzt, wo du ans Ende dieses Artikels gelangt bist, möchte ich dich noch einmal an deine Ausgangssituation erinnern:

Du hast dich von deinen vielen Besitztümern wie erschlagen gefühlt, du hattest sogar den Überblick darüber verloren, was du alles besitzt.

Ich habe dir einen Lösungsweg aufgezeigt wie du „minimalistisch leben“ umsetzen kannst:

– Im ersten Schritt begutachtest du deine Wohnung und überlegst dir, was dir in Bezug auf dein Lebensumfeld wichtig ist.

– Im zweiten Schritt entrümpelst du deine komplette Wohnung.

Wähle eine der oben genannten Methoden aus, um den Einstieg ins systematische Entmüllen deiner Wohnung zu finden.

Wenn du noch nicht ganz überzeugt bist, stelle dir vor, wie dein Zuhause aussehen könnte, nachdem alles überflüssige Zeug, welches sich momentan noch darin befindet, verschwunden ist.

Stell dir vor, wie viel Platz du hättest und wie ordentlich es aussehen würde.

Ich hoffe, ich konnte dich dazu motivieren, die ersten Schritte deiner Minimalismus-Reise anzugehen.